Die Ausstellung "Pop Life" in der Hamburger Kunsthalle / Galerie der Gegenwart (12. Februar bis 9. Mai 2010) vereint spektakuläre Werke von einigen der bekanntesten Künstler der vergangenen Jahrzehnte, die ihre Kunst und ihre öffentliche Person mit verschiedenen Strategien kalkuliert für die Medien inszenieren und ihren materiellen Erfolg unverhohlen mit den Mitteln einer durch und durch kommerzialisierten Gesellschaft anstreben.
Der erste Teil der Ausstellung ist Andy Warhol gewidmet, der seit etwa 1968 begann, sich in seinen Werken selbst zu zitieren, der in Fernseh-Werbespots auftrat, eine eigene TV Talkshow hatte, das Promi-Magazin Interview herausgab, „Warhol“ zum Markenzeichen entwickelte und sich selbst mit den Reichen, den Sternchen und den Künstlern in New York zur Celebrity stilisierte.
Warhols Maxime, dass gute Geschäfte die beste Kunst seien, ist zum Credo für eine Vielzahl jüngerer Künstler geworden. Der "Pop Shop" von Keith Haring, in dem er seine Graffiti und tags wie eine Modekollektion vermarktete, wird in der Ausstellung samt eines eigenen Outlets rekonstruiert. Jeff Koons ist mit der berüchtigten Serie Made in Heaven, die ihn mit seiner Braut La Cicciolina zeigt, vertreten. Mit den Young British Artists, Martin Kippenberger und Maurizio Cattelan ist auch die Position europäischer Künstler ausführlich vertreten. Die Ausstellung schließt mit Werken von Damien Hirst, die dieser auf seiner eigenen Auktion bei Sotheby’s Beautiful Inside My Head Forever zu Rekordpreisen versteigerte, und Takashi Murakami, der für seine künstlerischen Produkte den weltumspannenden Konzern KaikaiKiki Co. Ltd. gegründet hat.
Pop Life hat mit seinen starken visuellen Reizen die verführerische Atmosphäre eines Marktes. In der offenen Vermischung von Kunst und Kommerz sind jedoch, gerade im schonungslosen Umgang mit dem Thema, herausragende Werke entstanden, die zwischen Affirmation und Kritik changieren.
Die Pop Life - Ausstellung in der Hamburger Kunsthalle wurde via Tate Modern London realisiert.
2010-02-09
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