2009-05-12

ViennaFair 2009


Bereits zur Preview und zur Vernissage der ViennaFair 2009 am 6. Mai waren zahlreiche Besucher sowie von teilnehmenden Galeristen in die Messe Wien gekommen. Mit rund 16.000 Besuchern konnte die am 10. Mai 2009 zu Ende gegangene internationale Messe für zeitgenössische Kunst mit Fokus auf Zentral- und Südosteuropa ihre Rolle angesichts des aktuellen wirtschaftlichen Umfelds bestätigen.

„Wir hätten nicht gedacht, dass sich die BesucherInnen so intensiv mit der Kunst auseinandersetzen und gerade bei Videokunst so großes Interesse besteht“, zeigt sich Monika Branicka von der ausstellenden Galerie ZAK | Branicka zufrieden mit den vielen Gesprächen, die sie und Asia Zak an ihrem Messestand mit Kunstbegeisterten führen konnten. Der Verkauf einer Videoarbeit von Agnieszka Polska war dann am ersten Messetag schnell abgeschlossen. Am Abend zuvor waren im Rahmen der Vernissage schon einige gute Abschlüsse erzielt worden, wie zum Beispiel mehrere Arbeiten von Akos Birkas bei der Galerie Knoll zu Preisen zwischen 9.000 bis 16.000 Euro. Über den Verkauf von zwei Skulpturen von Tony Cragg und einer Lightbox von AES+F wird noch verhandelt. Zufriedenheit herrschte auch am Stand der Galerie von Braunbehrens, die Arbeiten von Andy Denzler, Kim Dong-Yoo und Sean Henry zu Preisen zwischen rund 5.000 und 14.000 Euro verkaufen konnte. Klaus Gerrit Friese konnte eine Arbeit von Karin Kneffel (O.T., 2007, 40.000 Euro) und Renate Bender ein Bild von Robert Sagerman um 11.500 Euro abgeben.

Wolfgang Exner verkaufte neben drei Werken von Drago J. Prelog zwischen 5.000 und 8.000 Euro noch eine Collage von Christo und Jeanne Claude zu 6.000 Euro, die Galerie Kratochwill drei Arbeiten von Markus Lüpertz zu 75.000 Euro. Die Galerie Weihergut platzierte neben mehreren Schüttbildern auch ein Reliktbild aus 1978 von Hermann Nitsch um 40.000 Euro und die Galerie 422 trennte sich gleich von vier Arbeiten von Xenia Hausner zu je 26.000 Euro. Bereits am zweiten Messetag ausverkauft waren die Editionen von Rita Ackermann bei White Columns aus New York, die insgesamt über 30 Editionen von KünstlerInnen wie Ane Collier und Josh Smith zu sehr günstigen 110 Euro absetzen konnte. Günstige Kunst fand ihre AbnehmerInnen auch bei der Galerie Lisi Hämmerle in Form der Arbeiten von Marko Zink (je 120 Euro) und bei Rasche Ripken aus Berlin mit Heike Webers Postkartenschnitten (je 320 Euro). Die Galerie Schmidt konnte gar fast den gesamten Messestand ausverkaufen (u.a. Stefan Wydykal, 6.400 Euro, Hubert Scheibl, 17.500 und Jakob Gasteiger, 22.000 Euro). Bei vielen summierten sich die Gesamtverkäufe auf rund 50.000 bis 70.000 Euro.

Mit Kunstwerken von André Butzer, Bjarne Melgaard, Tomasz Kowalski und Przemyslaw Matecki war unter anderen der 125 Quadratmeter große Gemeinschaftsstand der Galerien Guido W. Baudach, Carlier /Gebauer und Krinzinger bestückt, von denen Arbeiten zu Preisen zwischen 13.000 und 40.000 Euro ihre KäuferInnen fanden. Günstig waren die Preise der Werke von Tillman Kaiser, Fabian Seiz und Nick Oberthaler mit 1.000 bis 5.000 Euro bei layr:wuestenhagen Contemporary angesetzt und fanden mehrere KäuferInnen. Kein Ausverkauf sondern der Titel des Bildes von Bozena Bosko („Sale“, 2009) verführte einen Käufer, dafür bei der Galerie Fluegel-Roncak 7.200 Euro auszugeben.
Ein Gespür für Ironie zeigte die österreichische Kulturministerin Claudia Schmied, die bei der Galerie nächst St. Stephan das Bild „Ministry of things not done“ des polnischen Malers Adam Adach ankaufte (22.000 Euro). Werke von Agnieszka Kalinowska gehen aus derselben Galerie zu je 4.400 Euro in Sammlungen in Belgien und Monaco.

Mit der Rekordteilnahme von 29 Galerien aus der Schwerpunktregion Zentral-, Zentralost- und Südosteuropa konnte die ViennaFair ihre Position als Kunstmesse an der Schnittstelle zwischen Ost und West eindrucksvoll bestätigen. Die Pflege und das Erschließen neuer Kontakte besonders zu den zahlreich anwesenden internationalen Kuratorinnen und Kuratoren stand für die Galerien dieses Segments im Vordergrund wie die Galerien Skuc, Czarna, Leto und Jonas Zakaitis von der Galerie Tulips & Roses bestätigen. Zakaitis konnte seinen sparsam bestückten Messestand bereits am Samstag als ausverkauft titulieren und neben anderen Arbeiten ein „Shelf“ von Liudvikas Buklys (1.200 Euro) abgeben. Die Teilnahme von 27 Galerien aus Ost- und Südosteuropa wurde wie schon in den vergangenen Jahren von der Erste Bank unterstützt. "25 Prozent der Aussteller kamen heuer aus dem zentral- und zentralosteuropäischen Raum. Im Rahmen unseres Förderprogrammes konnten wir diesen Galerien die Teilnahme an der Messe ermöglichen“, sagt Ruth Goubran, Leiterin Community Affairs und Sponsoring bei der Erste Bank.

Tipp: Die ViennaFair 2010 findet von  6. bis 9. Mai 2010 statt.