2009-10-23

Daniel Richter im Essl Museum

Erstmals zeigt das Essl Museum in Klosterneuburg bei Wien von 23.10.2009 bis 10.01.2010 die großformatigen figürlichen Werke von Daniel Richter (*1962), mit denen der Künstler international großes Aufsehen erregt hat und bringt diese in Verbindung mit seinen, in den 90er Jahren entstandenen, abstrakten Bildern. Ergänzt wird die Daniel-Richter-Schau im Essl Museum durch 2 brandaktuelle kleinformatige Serien. Diese überraschen durch eine starke Präsenz, die man bislang nur bei den großen "Museumsbildern" Richters erlebt hat. In einer Serie bezieht sich Daniel Richter auf das aktuelle Thema Grenze / Mauerfall 1989 - aber abseits von allem Heroischen ist in diesen Arbeiten die entsetzliche Tristesse von Grenzen malerisch verdichtet.


DANIEL RICHTER: Halli Galli Polly, 2004 / Öl auf Leinwand
© VBK, Wien, 2009

Daniel Richter setzt die Mittel der Malerei furios und in einer zeitgemäßen Form ein. In den Werken der letzten Jahre spiegeln sich soziale und politische Inhalte der Gesellschaft. In atmosphärisch dichten und aufwendigen Kompositionen werden dabei Haltung und Anliegen des Künstlers spürbar, eine Malerei die kaum jemanden kalt lässt. In den figurenreichen Szenen verschränkt Daniel Richter kunsthistorische, massenmediale und popkulturelle Versatzstücke zu eigenwilligen, erzählerischen Bildwelten. Bei den abstrakten, psychedelisch anmutenden Bildern der 90er Jahre hat Daniel Richter oft für jedes einzelne eine eigene malerische Fragestellung entwickelt. Sie zeugen von einem sehr experimentellen Zugang zur Malerei. Der virtuose Einsatz malerischer Mittel, der Richters Kunst heute so eindringlich macht, wurde schon bei den abstrakten Bildern vorbereitet. In der Ausstellung im Essl Museum sind Werke beider Schaffensphasen gemeinsam ausgestellt und ermöglichen den Betrachtern einen direkten Vergleich.

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