Mit der Ausstellung "Brus & Rainer - Am Horizont der Sinne - Am Horizont der Dinge" widmet die Albertina Wien den beiden österreichischen Künstlern Arnulf Rainer (*1929) und Günter Brus (*1938) eine spannende Werkschau (14.10.2009 - 10.1.2010).
Im Jahr 2008 entstand ein Konvolut von 70 Gemeinschaftsarbeiten in Mischtechnik. Zunächst überarbeitete Arnulf Rainer die Blätter malerisch, mit denen dann anschließend Günter Brus in einen zeichnerischen wie auch literarischen Diskurs trat. Die darin enthaltene zehnteilige Bilddichtung "Am Horizont der Dinge - am Horizont der Sinne“ gibt der Ausstellung und ihrer Publikation den Titel. Bereits 1986 waren unter dem Titel "Vertiefung mit Bewölkung" Gemeinschaftsarbeiten der beiden Künstler publiziert worden.
Auch diesmal arbeiteten Rainer & Brus zeitversetzt und jeweils unabhängig voneinander an dem Konvolut. Mit Ausnahme des Coverblattes traten sie somit nicht in eine unmittelbare Zwiesprache. Die Grenzen zwischen Brus’ "Bild-Dichtungen" und Rainers Übermalungen verfließen. Thematisch aufeinander bezogene Gruppen wechseln sich mit Einzelblättern ohne vorgegebene Ordnung ab. Das Ergebnis zeichnet sich durch einen sensiblen Dialog zwischen den vielfältigen und differenzierten Formensprachen der beiden Künstler aus. Für diese Ausstellung sind Werke entstanden, die zwischen einer fast arkadisch anmutenden Leichtigkeit und einer abgeklärten, teils heiteren Welt pendeln. Beide Künstler erlauben sich Zitate aus der Kunstgeschichte und aus ihrem eigenen Werk und beziehen sich dabei auf ihre Vorlieben für Musik und Literatur, Malerei und Theater, Flora und Fauna.
2009-10-12
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Eine solch moderne Ausstellung in einem Museum wie der Albertina ist wirklich ungewöhnlich und dadurch besonders reizvoll. Die Zusammenarbeit von zwei derartig individuellen Künstlern wie Brus und Rainer fruchtet in ausdrucksstarken Bildern, die durch die beigefügten Texte besonders intensiv wirken. Für mich das persönliche Ausstellungs-Highlight in diesem Jahr!
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