2011-01-28

Roy Lichtenstein - Black & White in der Albertina Wien

Die erste Ausstellung der Albertina Wien im Jahr 2011 ist dem Pop-Art-Künstler Roy Lichtenstein gewidmet. Die Ausstellung "Roy Lichtenstein - Black & White 1961 - 1968" zeigt von 28.1. bis 15.5.2011 eine Kombination von 59 Zeichnungen und 17 Gemälden des Künstlers.   

"Der Höhepunkt dieser Ausstellung ist ihre Existenz", meint Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder: "Die gezeigten Werke stammen aus der frühen Schaffensphase von Roy Lichtenstein und wurden so weltweit noch nie gezeigt."

80 Prozent der in der Albertina ausgestellten Lichtenstein-Zeichnungen stammen aus der Zeit von Lichtensteins künsterlischem  Durchbruchs im Jahr 1961. "Lichtenstein war fast 40 Jahre alt, als er in diesem Jahr sein legendäres Gemälde 'Look Mickey' malte", so Schröder. Erstmals übersetzte er damit einen Cartoon in das monumentale Format.
"Seither handelte es sich um keine traditionellen Stillleben, sondern um ein befreites Phathos von sinntriefender Kunst", so Schröder. "Denn Lichtenstein vollzog damals eine Wende weg von den subjektiven Zeichenstrichen hin zu einer Kunst, die geprägt ist von der industriellen Massendistribution."
In der Folge schuf Lichtenstein zwischen 1961 und 1968 etwa 70 stilistisch und thematisch völlig neuartige Schwarz-Weiß-Zeichnungen. Parallel dazu entstanden Schwarz-Weiß-Gemälde, die vom Sujet her den Zeichnungen sehr nahe stehen. Allerdings stellen sie keine Vorstudien für die Leinwandwerke dar, sondern bilden eine unabhängige Werkgruppe.
"Dadurch veränderte der Künstler die Qualität und Aussage des Darstellungsgegenstandes", so Schröder. Neben Comicstrips dienten ihm dabei auch Illustrationen und Kleinanzeigen in Zeitungen, Alltagsgegenstände wie Türen, Golfbälle und Steaks als Vorlage.
Roy Lichtenstein, der heute gemeinsam mit Andy Warhol als wichtigster Vertreter der Pop-Art gilt, wurde 1923 in New York geboren. Im Sommer 1939 besuchte Lichtenstein die Kurse der Art Students League bei Reginald Marsh. Sein Vorbild in dieser Zeit war Pablo Picasso, dessen blaue und rosa Periode Lichtensteins frühe Werke stark beeinflussten. Von 1951 bis 1957 war er Zeichenlehrer an der Ohio State University in Cleveland. Erst um 1960 fand Lichtenstein zu seiner typischen Malweise. Ab 1990 entstanden zudem plastische Werke. Lichtenstein starb 1997 in New York.
Mit der Auflösung von "Low Art" und "High Art" in den 1960er Jahren wandelte sich zudem der Stellenwert der Koloristik: Die Farbe setzte in der Malerei keine Akzente mehr, sondern wurde zu einem kalkulierten Ausdrucksmittel.

"Der farbige Transformationsprozess findet bei Roy Lichtenstein in beide Richtungen statt - sowohl vom Farblichen in das Schwarz-Weiße als auch umgekehrt - und steht für einen radikalen Bruch mit der Tradition in seinem Werk", so Schröder.
Die Ausstellung in der Albertina ist laut Schröder so konzipiert, dass sie einer strengen chronologischen Linie folgt und Lichtensteins Schaffensprozess den Besuchern nachvollziehbar macht.

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